Anna Marie-Louis Hopp

Kindheit im Fokus. Eine Initiative der Kindheitspädagog*innen der Alice-Salomon-Hochschule.

Initiative ergreifen

Wenn Sie jetzt auch da sitzen und sich fragen “Was sind denn Kindheitspädagog*innen?“, brauchen Sie sich nicht zu wundern: Sie gehören der Mehrheit an!

Fünfzehn Jahre nach der Gründung der ersten Studiengänge der “Erziehung und Bildung in der Kindheit“ bleibt die Figur der Kindheitspädagogin/des Kindheitspädagogen, sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in einschlägigen Kreisen, ein “Exot“ unter den Fachkräften, die mit Kindern arbeiten.
Diesen Zustand zu beenden war einer der vielen Gründen zum Beginn des Jahres unsere Initiative ins Leben zu rufen. Des Weiteren, beschäftigte uns die klaffende Diskrepanz zwischen dem Anspruch einer wissenschaftsbasierten Pädagogik auf der einen Seite, und andererseits der Realität, in der wir tagtäglich versuchen diesen Anspruch zu verwirklichen.

Als wir uns im Februar zum ersten Mal trafen, stand der Beschluss fest, nicht mehr nur über die Probleme in unserem Feld und Arbeitsalltag zu klagen, sondern aktiv dagegen steuern zu wollen. Denn neben den Inhalten in unseren Seminaren, die sich auf den Alltag, Entwicklung und Besonderheiten von Kindern bezieht, bringen wir Kompetenzen im Feld des wissenschaftlichen Arbeitens mit, die wichtig in der Beobachtung von Entwicklung, Erkennen von Begabungen und Förderungsbedarf und vielem mehr ist. Außerdem werden Reflexion und hinterfragen großgeschrieben. Es gibt durch die Schnelllebigkeit des pädagogischen Alltags keine Garantie alles hundertprozentig richtigzumachen. Doch durch die Reflexion seiner eigenen Handlungen, lernen wir in unserer Praxis stets weiter, genauso wie die Kompetenz Tatsachen nicht einfach so stehenzulassen, sondern sie zu hinterfragen. So ist ein lebenslanges Lernen, auch nach dem Studium, gewährleistet und immer der Anspruch im Hinterkopf Sachen und Strukturen weiterzuentwickeln um sie noch mehr den Bedürfnissen unserer Kinder anzupassen.

Aufbauend auf den Erkenntnissen unseres Studiums, wollen wir unser Beitrag leisten, um Kindern eine möglichst kindgerechte Entwicklung zu ermöglichen bewusst der Tatsache, eines schweren und durchaus konfliktbehafteten Weg, gehen zu müssen. Maria Montessori formuliert im Jahr 1950: “Wer für das Kind eintritt, muss dauernd diese anklagende Haltung gegen den Erwachsenen einnehmen und darf hierbei weder Nachsicht walten lassen noch Ausnahmen machen.“