"Mehr Kuchen, kein Krieg!"

Bild Kinderdemo

„Mehr Kuchen, kein Krieg“. Als ich diese Überschrift auf der Facebook-Seite von kitakriseberlin.org gelesen habe, war ich begeistert.
Es war die beste Meldung, die mich seit langem aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung erreicht hatte.
Ich sah „Bildung“ verwirklicht, so wie ich sie mir vorstelle. Ich sah gelebte Partizipation, da die Demo Idee der Kinder war und diese sogar selbst anmeldeten. Ich sah die Umsetzung unseres Auftrages zur Förderung der individuellen Entwicklung und „Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“.
Das Bild erinnerte mich an die Narrative von Reggio und an Gedanken aus den Texten von Janusz Korczak. Ich empfand höchste Achtung für alle, die diese Aktion möglich gemacht hatten: die Kinder, die Eltern, die Fachkräfte.
Als ich dann auf den verlinkten Artikel des RBB klickte und die Kommentare las, trübte sich mein Gemüt. Dort sah ich Licht und Schatten: das Licht einer verwirklichten Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Fachkräften und den Schatten einer Gesellschaft, die nach wie vor Angst vor einem Paradigmenwechsel hat. Angst, dass die Dinge sich ändern könnten. Angst, Kinder könnten den „Raum“ beanspruchen, der ihnen zusteht.
Doch gerade in der heutigen Zeit brauchen wir eine Pädagogik des Mutes, nicht der Angst. Die Kinder zeigen uns den Weg, wir müssen sie nur ernst nehmen,  ihnen  zuhören und mutig begleiten.

 

Für mehr Informationen: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/11/berlin-schoeneberg-kita-demo-un-kinderrechte-konvention.html